In Argentinien gibt es eine reiche kulturelle Tradition, die sich durch Musik, Tanz und gemeinschaftliche Zusammenkünfte auszeichnet. Eine der wohl schönsten Ausdrucksformen dieser Kultur ist die sogenannte „Peña“. Aber was genau ist das, und warum sind diese Veranstaltungen so beliebt?
Eine Peña ist im Grunde genommen ein geselliges Treffen, das typischerweise von traditioneller argentinischer Volksmusik begleitet wird. Diese Zusammenkünfte haben ihren Ursprung im Nnorden des Landes und sind eng mit der ländlichen Kultur verbunden, die stark von Folklore und Traditionen geprägt ist. Heute findet man sie sowohl in ländlichen Gebieten als auch in den großen Städten.
„Peñas“ werden oft in Veranstaltungsräumen oder in den Hinterhöfen von Häusern abgehalten, die jemand gerne zur Verfügung stellt. Begleitet wird die Feier von typischen argentinischen Gerichten wie Empanadas, Asado oder Locro.
Das Herzstück jeder Peña ist die Musik, wobei die regionalen Unterschiede deutlich zum Vorschein kommen: Während in Cuyo häufig eine Cueca zu hören ist, darf in der Mesopotamia der Chamamé nicht fehlen, und im Norden sind es der Gato oder die Chacarera. Die Musik ist fast immer live und lädt zum Tanzen ein. Eine Besonderheit ist die offene Bühne: Gitarren und andere Instrumente werden oft verteilt oder von den Teilnehmern selbst mitgebracht, sodass jeder, der möchte, spontan mitspielen und singen kann.
Neben den Darbietungen von Musik- oder Tanzgruppen gibt es in einer Peña also viele Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme, sei es durch Musizieren oder Tanzen, was das Ereignis zu einem lebendigen, gemeinschaftlichen Erlebnis macht. Diese Interaktivität unterscheidet eine Peña von einem klassischen Konzert und trägt zur besonderen Atmosphäre bei, in der sich alle willkommen fühlen.
In den letzten Jahren werden immer mehr solidarische Peñas organisiert: Das Ziel ist dabei, Geld für einen guten Zweck zu sammeln, wie etwa die Sanierung einer Schule, die Finanzierung einer Operation für ein Kind oder die Unterstützung einer Tanzgruppe, die zu einem Wettbewerb fahren möchte. Wer möchte, kann auch mit Sachspenden beitragen, zum Beispiel durch Produkte, die als Preise bei Verlosungen verwendet werden, oder hausgemachte Kuchen, deren Erlös dem jeweiligen Zweck zugutekommt.
Unser Verein bemüht sich, das Erlebnis der Peñas so authentisch wie möglich nach Deutschland zu bringen. Dafür zählen wir auf die selbstlose Hilfe zahlreicher Freunde und Bekannten, sowohl aus Argentinien und Deutschland, als auch aus anderen Ländern. MusikerInnen wie Carlos Gabriel Klein oder Anoush Berberian, TänzerInnen wie Ina Greiner oder Multitalente wie Rody Cáceres sind möglicherweise die Menschen, die am meisten für die Verbreitung der argentinischen Folklore in der Region Bonn-Köln getan haben. Vielen Dank!